Sabaton
Den krönenden Abschluss des ersten Abend auf der Mainstage bieten Sabaton. Das Sechsergespann aus Schweden hat sich in den letzten Jahren vom Geheimtipp zum Muss für jeden Power-Metal-Fan entwickelt. Die Normannen schaffen das beinahe undenkbare: Trotz strömendem Regen, der sich pünktlich zu Beginn der Sabaton-Show in einen Wolkenbruch verwandelt, haben sich sehr viele aufgemacht und trotzen dem Wetter, um den heutigen Headliner zu bewundern. Vielen ist aber gar nicht bewusst, dass Sabaton überhaupt auftreten, da auf dem mittags ausgegebenen, abgeänderten Line-Up anstatt der Schweden die Band Noargal mit einer speziellen Headlinershow angekündigt war. Doch spätestens nach den ersten drei Tönen von der Mainstage muss jedem bewusst sein, dass hier niemand anderes als Sabaton auf der Bühne stehen kann. Mit der mitgebrachten Setlist schaffen es die Künstler, den Zuhörern trotz Regen richtig einzuheizen. Direkt nach dem Intro folgt der Titel „Ghost Division“ vom Album „The Art Of War“. Der Titel hat sich als Opener eingebürgert, zumindest wird er oft als erstes gespielt. Mit seinem Up-Tempo-Beat und dem mitreißenden Chorus schafft es der Song problemlos, die Menge in Bewegung zu bringen. Praktisch übergangslos folgt „Uprising“ vom aktuellen Album „Coat Of Arms“. Der Mid-Tempo-Stampfer bietet alles, was den typischen Sabatonsound ausmacht, die typischen Gitarrenriffs, offene Gesangslines und das etwas dominante Keyboard von Daniel Myhr. Frontmann Joakim Bròden schafft es mit Leichtigkeit, sein Publikum um den Finger zu wickeln. Gesanglich ist er auch fit, womit einem perfekten Sabatongig nichts mehr im Wege steht.
Fast nichts, das Wetter schmälert den Genuss schon deutlich. Die Schweden kämpfen jedoch mit aller Macht gegen eventuell aufkommenden Unmut an. Und ihrer wichtigste Waffe dabei sind mitreißende Songs. Und so knallen sie den Fans „White Death“ vom neuen Album, den Hit „The Price Of A Mile“ aus dem Jahr 2008 und den Wahnsinnssong „Screaming Eagels“, wieder von „Coat Of Arms“, um die Ohren. Dabei vergisst Joakim Bròden natürlich seine spaßigen Ansagen nicht und er (und wahrscheinlich der Rest der Band auch) freut sich, dass trotz des Regens so viele Fans erschienen sind. Dafür bedankt er sich während des Gigs auch noch mehrmals. Mit „Stalingrad“ wird dann zum ersten Mal dem 2005 erschienenen Album „Primo Victoria“ gehuldigt. Der Song, der auf CD etwas schleppend wirkt, überzeugt live durch die düster–mystische Stimmung, die er erzeugt. Im Anschluss an den Titel greift sich der Frontmann eine Dose Bier und trinkt sie, wild angefeuert vom Publikum, auf ex leer. Daraufhin setzen Sabaton ihren Streifzug durch ihre Hits fort und kommen langsam bei den Klassikern an. „Panzer Battallion“, „The Final Solution“ und „40:1“ markieren das Ende des regulären Sets. Die Schweden lassen sich aber nicht lange bitten, um noch zu einem Zugaberundumschlag auszuholen. Jetzt packen Sabaton den Vorschlaghammer aus. Mit „Coat Of Arms“ nehmen die Jungs das Musizieren wieder auf. Der Titelsong des aktuellen Rundlings kommt gut an und das Gitarrensolo wird bejubelt. Mit „The Art Of War“ wird dann gleich der nächste Titelsong ausgepackt, direkt gefolgt von „Primo Victoria“. Den tatsächlichen Abschluss der Show läutet ein Metal-Medley ein, nachdem sich die Band noch auf der Bühne vor ihrem Publikum verbeugt und Sticks sowie Plektren in die Menge der Zuhörer wirft. Nun leert sich angesichts der Witterung der Platz vor der Bühne recht zügig. Im Gedächtnis bleibt ein wahrlich großer Auftritt einer großen Band.
Setlist:
- Intro
- Ghost Division
- Uprising
- White Death
- The Price Of A Mile
- Screaming Eagles
- Cliffs Of Gallipoli
- Stalingrad
- Aces In Exile
- Panzer Battallion
- The Final Solution
- 40:1
- Coat Of Arms
- The Art Of War
- Primo Victoria
- Metal-Medley
Watain
Eine wahres Black-Metal-Inferno versprechen Watain als letzte Band des Freitags im Zelt. Mit jeder Menge Feuer, Pyrotechnik und weiteren Accessoires soll dem Gehörnten gehuldigt werden. Dieses Spektakel wollen sich viele auch zu recht später Stunde nicht entgehen lassen. Watain haben nicht zu viel versprochen. Immer wieder schießen Flammen in Richtung Zeltdach, Kerzen und Fackeln auf der Bühne runden das Gesamtbild ab. Mit ihrer Setlist haben die Black Metaller den Nerv ihrer Fans voll getroffen. In den ersten Reihen fliegen die Matten fast unentwegt. Einzig und allein zwischen den Songs beruhigt sich die Meute geringfügig. Watain haben mit ihrer Songauswahl dafür gesorgt, dass niemand enttäuscht nach Hause gehen muss. Viel Abwechslung, aber immer Vollgas, so könnte man das Set der Schweden kurz gefasst bezeichnen.
Setlist:
Malfeitor
Storm Of The Antichrist
Devil’s Blood
Reaping Death
Sowrn To The dark
Rapid Death’s Curse
Total Funeral
The Serpents Chalice