Waldgeflüster
Mit Waldgeflüster kommt das Soloprojekt von Winterherz auf die Bühne und damit Black Metal der atmosphärischen Art. Kräftige Metalriffs mischen sich mit Akustikklängen, was an sich noch nichts Außergewöhnliches ist - dafür sind hier die Lyrics verantwortlich. Winterherz bietet ein tiefgründiges Songwriting an, welches eine Paarung aus Naturbezogenheit und Melancholie bedeutet.
Nach dem Intro von „Aufbruch“ beginnen die Bayern mit „Seenland“ und damit geht es in das erste der ausschweifenden Stücke. Thrashige Passagen wechseln sich mit ruhigen und ebenso wechselt auch Winterherz seinen Gesang. Von gezwungen über schreiend bis hin zum Klargesang ist alles vertreten. Und eins muss man ihm definitiv lassen: Wiedererkennungswert hat die Stimme.
„Herbst befiel das Land“ entpuppt sich als melancholisches Stück von Verlust und Schmerz. Hier fühlt man am stärksten die Authentizität des Projekts, der Titel schneidet sich förmlich in die Gedärme ein. Wobei man sich gerade bei diesem Titel etwas größere kompositorische Fähigkeiten wünscht, um den Gesamteindruck auch musikalisch zu verstärken.
In „Wotan Sang“ wird eine Geschichte erzählt und dies dürfte auch der kürzeste Song von Waldgeflüster sein. Ansonsten besitzen die Titel fast alle Überlänge, was bei der kurzen Spielzeit nicht wirklich von Vorteil ist. Denn mit „Fichtenhain“ vom neuen Album folgt auch schon das letzte Stück. Nochmals kreisen die Mähnen auf den Bühnen und es wird ausgiebigen Instrumentalteilen gefrönt.
Waldgeflüster entpuppen sich als kleines Highlight, denn diese Mischung wirkt durchaus außergewöhnlich und mitreißend. Unerwähnt sollte doch nicht bleiben, dass das Riffing oft recht einfach wirkt. Die Songstrukturen könnten ebenfalls etwas ausgefeilter sein. Durch die Länge der Stücke wirkt es stellenweise etwas langatmig und schleppend. Der gute Gesamteinrck bleibt aber dennoch bestehen.
Setlist:
Aufbruch
Seenland
Herbst befiel das Land
Wotan Sang
Fichtenhain