Ist es denn tatsächlich schon wieder fast zwei Jahre her, dass Kamelot hier in Bochum – damals noch in der Matrix – gastierten? Im November 2013 war natürlich alles auf den Neuen gespannt, diesen Tommy, der ja den ausgestiegenen Roy Khan ersetzte und dem viele nicht zutrauten, die wirklich gewaltige Lücke bei den Prog Melodic Metallern zu schließen. Der Sturm hat sich gelegt, Tommy ist angekommen, auch beim Publikum, was zur Folge hat, dass die Zeche Bochum heute Abend auch gut gefüllt ist. Gut empfangen werden ebenfalls von knapp vierhundert Gästen Gus G. & Co., etwas mehr aber dürfen sich Kobra & The Lotus über das herzliche Feedback freuen.
Kobra & The Lotus
Den Auftakt wie sonst auch auf der Tour übernimmt das Quintett Kobra & The Lotus aus Kanada. In der Regel sind sie ja eher als Quartett unterwegs, für die Tour haben sie aber an der zweiten Klampfe aufgestockt, wo nun Bill Hudson, den viele auch von Circle II Cirlce, Savatage, Jon Oliva's Pain oder auch ex-Power Quest her kennen sollten, die Gitarrensaiten malträtiert.
Leider haben die Fünf rund um Frontfrau Kobra Paige nur eine kurze Spielzeit, die sie mit immerhin fünf Songs füllen können, die allesamt bis auf die letzte Nummer „50 Shades Of Evil“ vom aktuellen, im Juni 2014 veröffentlichen Studioscheibchen „High Priestess“ stammen. Ein bisschen aber nimmt sich Kobra auch Zeit zum Plaudern, denn voller Stolz verkündet sie nach dem Opener „Soldier“, dass sie zum ersten Mal hier in Bochum spielen und heute Mittag hier herumgelaufen seien und eine schöne Gegend vorgefunden hätten – ein bisschen Ironie schwingt da ganz sicher auch mit.
Ansonsten sind die Pausen durchweg kurz gehalten und erfolgreich stiftet Kobra das Publikum zu „I Am, I Am“ zum Mitklatschen an – ohnehin profitieren sie als erster Support auch davon, dass die Zeche Bochum schon früh gut gefüllt ist, haben sich doch viele Die-Hard-Kamelot-Fans die Plätze in den ersten Reihen gesichert und geben diese auch den kompletten Abend nicht mehr her. „Vielen lieben Dank“, so Kobra einmal mehr, als nach „Lost In The Shadows“ reichlich Applaus gen Bühne schwappt. „Wir sind sehr stolz, als Special Guest vor Kamelot dabei sein zu dürfen“, plaudert sie kurz munter drauf los und und kündigt schon leider den letzten Song an. Schade irgendwie, denn auch wenn der Gesang so manches Mal ein wenig zu leise wirkt, so wecken Kobra & The Lotus ganz sicher Lust auf mehr.
Setlist:
Soldier
Warhorse
I Am, I Am
Lost In The Shadows
50 Shades Of Evil