Wintersun
Irgendwie ist es ja schon faszinierend. Da bringt eine Band seit nunmehr sieben Jahren kein neues Album an den Start und schafft es dennoch, als Headliner auf das Heidenfest zu kommen. Die Sprache kann natürlich nur von Wintersun sein. Ex-Ensiferum Mitglied Jari und seine Kollegen haben bereits vor geraumer Zeit den Nachfolger zum Album „Wintersun“ angekündigt. Bis auf ein Lied und ein paar Gitarrenriffs, die als Intro dienen, wurde aber davon noch nicht viel publik. Sei es drum, Wintersun werden sicherlich nicht immer noch dauernd gebucht, weil sie keine Alben veröffentlichen. Der Grund liegt sicherlich wo anders.
Ganz wo anders, um genau zu sein. Einerseits mag es an den wahrlich zeitlosen Liedern der Band liegen, andererseits bestimmt aber auch an der immer sympathischen Bühnenpräsenz der Finnen. Ein weiterer großer Faktor dürfte sein, dass die Songs kaum Abnutzungserscheinungen aufweisen. Selbst nach zig Livekonzerten kann die Band immer wieder aufs Neue begeistern, was den Fans sichtlich Spaß macht.
Genau so verhält es sich auch heute Abend. Die Gruppe betritt während des Intros die Bühne und die Zuhörer flippen aus, noch bevor auch nur ein Ton gespielt wurde. Noch bevor die Stimmung sich legen kann, starten Wintersun mit „Beyond The Dark Sun“ ihr Konzert. Die Reaktionen im Publikum fallen freudig erregt bis frenetisch aus. Man kann jede Menge Matten kreisen sehen. Dieser Tatbestand wird sich auch nicht mehr ändern, und das obwohl viele Anwesende inzwischen deutlich müde oder anderweitig angeschlagen wirken. Kaum jemand möchte sich die Gruppe entgehen lassen. Mit „Battle Against Time“ und „Sleeping Stars“ kommen gleich die zwei nächsten Knüllernummern zum Zuge, die ebenso wild abgefeiert werden wie die vorangegangene Nummer. Jari unternimmt nun tatsächlich den Versuch, die Menge noch weiter anzustacheln, was ihm temporär tatsächlich noch gelingt. Seine Anfeuerungen verhallen nicht ungehört und die Halle erzittert in lauten „Hey! Hey!“-Schreien.
Leider ist die Setlist etwas vorhersehbar und es folgt „Death And The Healing“ vor dem einzigen neuen Song, der nun auch schon einige Male präsentiert wurde, „The Way Of The Fire“. Auch wenn kein Mensch auf diesem Planeten verleugnen könnte, dass der Song aus Jaris Feder stammt, langsam müsste dann schon mal Nachschub kommen. Das noch relativ unerwartete Ende des Sets läutet dann der Titel „Starchild“ ein. Mit dem Song markieren Wintersun einen weiteren hitverdächtigen Gig, der aber inzwischen nach Neuerungen lechzt.
Setlist:
- 1. Beyond The Dark Sun
- 2. Battle Against Time
- 3. Sleepin Stars
- 4. Winter Madness
- 5. Death And The Healing
- 6. The Way Of The Fire
- 7. Starchild