Black Rose
Viel ist bei den Briten Black Rose in den letzten Jahren passiert, nachdem sie ihren fast 20jährigen Winterschlaf hinter sich gebracht haben, denn in den letzten ein bis zwei Jahren hat sich so manches „neue“ Gesicht wieder in die Formation eingeschlichen. „Kennt uns noch jemand aus den Achtzigern?“, will Frontmann Steve noch vor „Knocked Out“ wissen – aber sicher doch, einige Nasen werden schon dabei sein, ist der Festivalplatz doch erfreulicherweise richtig gut gefüllt. Nun ja, das ist auch schon fast eine der wenigen verständlichen Ansagen, denn Steve versucht sich offensichtlich im Gisela-Schlüter'schen Schnellsprechen und dürfte sogar für Muttersprachler mehr als schwer verständlich gewesen sein – so geht dann auch so manches an Information einfach unter, was der Gute uns allen denn redeschwallartig alles mitteilen wollte.
Eine ganz andere Sprache dagegen ist die Musik, denn der klassische NWOBHM-Metal trifft wie Amors Pfeil in die Herzen der Fans, was nun auch hier nicht wundert, ist das durchweg versierte Publikum doch schnell mit ein paar alten Kamellen eingefangen. Schon allein das Doppelpack zum Start, welches schon auf der allerersten Black-Rose-Demo von 1981 zu finden ist, lässt den Blutdruck in die Höhe schwellen. Kleine sachdienliche Hinweise wie „damals auf Neat Records erschienen“ oder das niemals veröffentlichte „Dead And Buried“ zaubern schnell ein wissendes Lächeln in die Gesichter.
„Ein paar Songs, die wir mögen, mit den Jahren sind wir ja langsamer geworden“, haut Steve noch in die Runde und will so wohl die hartrockige Note entschuldigen, was er aber im Endeffekt gar nicht braucht, denn die Matten fliegen auch so reichlich und auch die Pommesgabeln werden einmal mehr inflationär gebraucht. Rares wie die Single-B-Seite „Sucker For Your Love“ fordert einige wenige HeadbangerInnen heraus, eher Bekanntes wie der Titeltrack der ersten Langrille „Boys Will Be Boys“ erfährt da schon deutlich mehr Unterstützung – herrlich, wie die Fans den Refrain mitschmettern (können). „Ich hoffe, ihr konnte den Abend genießen“, tönt es dann noch verständlich von der Bühne, bevor „No Point Runnin’“ den Abend mit Black Rose beschließt.
Setlist:
Biker
Loveshock
Knocked Out
Dead And Buried (unreleased)
Ridin’ High
Stand Your Ground
Got Me Where You Want Me
Cure For Your Disease
Red Light Lady
Sucker For Your Love
Boys Will Be Boys
Never Take Me Alive
No Point Runnin’