Portrait
Die FestivalbesucherInnen scheinen heiß auf die ersten Metalsongs zu sein, denn der Opener Portrait kann am frühen Donnerstagabend auf einen vollen Platz blicken. Ein wenig erstaunlich, ist die Band gerade doch wegen ihres Wankelmutes bekannt. Zwar haben die Schweden zwei hervorragende Alben herausgebracht, live haben sie aber schon so manches Mal einige Fans verprellt.
Heute Abend ist also Wiedergutmachung angesagt, was der reaktivierte Frontmann Per auch mal eben mit einigen emotionalen Worten thematisiert, indem er auf die teilweise lasche Einstellung hinweist und sich beim Publikum dafür entschuldigt. „Hoffentlich können wir das wieder gut machen“, so der Tenor der Truppe, bevor sie mit „Darkness Forever“ den Gig weiter fortführen. „Let me see your hands“ – lauter Jubel bricht immer wieder aus, die Powerfäuste sind also schon früh zur Stelle. Dabei haben Portrait auch so gar keine Anlaufschwierigkeiten heute, denn schon bei „Infinite Descension“ headbangen sich die ersten Fans schwitzig, ein erster Crowdsurfer schwingt empor und Portrait selbst wirken wie aufgedreht – immer wieder wird der Kontakt zu den Fans gesucht, Per ist stimmlich gut beieinander und die Fans danken mitten im Set mit „Portrait“-Sprechchören.
Immer wieder vereinzelt ein Crowdsurfer – immer wieder der selbe – immer wieder enden die Songs in lautstarkem Jubel, immer wieder schwingen die Fans ihre Fäuste in die Lüfte und honorieren einen der wohl besten Auftritte Portraits überhaupt – das „Thank you so fucking much“ klingt einfach nur ehrlich und bekommt durch Pers Auf-die-eigene-Brust-schlagen im Zeichen der Verbrüderung noch eine weitere persönliche Note. Der Festivaleinstand läuft so schon nach Maß.
Setlist:
Beast Of Fire
Infinite Descension
Bloodbath
Darkness Forever
The Nightcomers
The Adversary
A Thousand Nightmares