The Gate
Die dunklen Wolken des Morgens hätten eigentlich perfekt in das The-Pit.de-Bild von The Gate gepasst, doch die Sonne setzt sich mehr und mehr durch und vertreibt sogar die Schmierwolken an Himmel – nur die Voreingenommenheit gegenüber der Band will so gar nicht entschwinden. Das The Gate-Debüt „Earth Cathedral“ ist ja hier mit Pauken und Trompeten durchgefallen, magere 3,5 Punkte ließen nur wenig Hoffnung für die Andernacher Metaller aufkommen. Dazu kommt ja auch noch, dass sich im Februar diesen Jahres Sänger Guido u.a. wegen der Außendarstellung der Band den Hut genommen hat.
Seit knapp vier Monaten ist nun Sven Steinert der Neue hinter dem Mikrofon. „Von solch einer Chance habe ich schon immer geträumt“, lässt er dann auch vom Stapel, doch warum nutzt er sie eigentlich nicht? Gesanglich kann man durchaus noch Regionalliga-Niveau attestieren, doch was Bühnenpräsenz und so etwas wie Souveränität betrifft, da fällt Sven glatt durch. Sorry, die Pathosansagen von Preacher sind ja schon unter aller Kanone, doch Sven hat ungefähr so viel Metal und Rhythmusgefühl (beim Headbangen) im Blut wie Nachbars Großmutter auf dem Sterbebett – Tendenz null halt.
Dabei sind die Fan-Erwartungen bei dem angekündigten Running Wild-Set entsprechend hoch und na klar wollen The Gate auch eigenes Material vorstellen, „Earth Cathedral“ ist ja sogar noch ganz nett und schon fast das (frühe) Highlight, erntet aber nur okayen Applaus. „30 Jahre Metal und ihr wollt mich noch immer spielen sehen“, kommentiert Preacher in den Pause vor „Hiding Where The Wolf Lives“, doch wahrscheinlicher wollen die Fans ihn lieber spielen hören und sich nicht ständig das Gelaber anhören – perfekte Gelegenheit, die Augen zu verdrehen, den Nachbarn zu ärgern oder sich darin zu üben, die Ohren auf Durchzug zu schalten.
Kommt da noch was: Ach ja, gegen Ende stehlen sich dann doch noch drei RW-Songs auf die Setlist und endlich kommt so etwas wie Stimmung auf, Gast Hasche pflanzt sich nach 25 Jahren auf dem Drumhocker, doch The Gate haben schon längst ihre Chancen verspielt, um noch abräumen zu können. Ein Auftritt zum Vergessen, sich darüber ärgern wäre noch zu schade.
Setlist:
Into The Pit
Shout For Metal
Earth Cathedral
Hiding Where The Wolf Lives
Hammerstein (Heaven May Fall)
Open The Gate
Face Your Fear
Mountains
Deliver From Sin
Chains & Leather (Running Wild-Cover)
Soldiers Of Hell (Running Wild-Cover)
Prisoners Of Our Time (Running Wild-Cover)
Da nun Megahera auch für die Aftershow-Party einen Tag später ausfallen und Attic aus beruflichen gründen leider nicht noch einen Tag länger bleiben können, kümmert sich die The-Pit.de-Readktion darum, dass eventuell Iron Kobra anreisen können – schade, dass ihr Drummer auch nicht kann. Doppelt schade, weil die Klärung fast den kompletten Blacksmith-Gig gekostet hat, weswegen hier nur Bilder von den US-Power-Metallern zu sehen sind.