Eden
Mit Eden rüstet sich also die dritte Old-School-Combo hintereinander und nicht wenige haben so überhaupt keine Ahnung, was denn die Jungs so machen. Sicher, vielen ist August Redmoon ein Begriff und vor allem deren erste und einzige EP „Fools Are Never Alone“, doch davon gibt es heute lediglich den Titeltrack sowie „Jeckyll ’n’ Hyde“ auf die Lauscher, was die Fans dann auch entzückt mit reichlich Pommesgabeln quittieren.
Der Weg dorthin ist allerdings ebenfalls mühselig, wie schon bei Lord und Silver Mountain. Das Interesse der FestivalbesucherInnen hält sich in Grenzen, vielleicht ist ein wenig voller als noch zuvor, was aber auch schwer abzuschätzen ist. Zumindest bringen Eden aber wieder ein wenig mehr Leben auf die Bühne, denn so manches Mal wird wieder mehr mit der Axt gepost als sie ans Stimmgerät anzuklemmen und vor allem Frontmann Pat sorgt dafür, dass sich die Aufmerksamkeit immer wieder Richtung Bühne lenkt.
Einen großen Fauxpas leistet er sich allerdings dadurch, dass er vor „The Deep“ ein Exemplar der neuen Mini-LP „Judgement Day“ aus der Hülle fischt und den Fans das blau schimmernde Vinyl präsentiert und auch für Fotos hochhält – nur was bitteschön suchen Finger auf der Vinylscheibe? Und warum wird das gute Stück auch noch dem aufwallenden Staub ausgesetzt? Zumindest wird die Scheibe dann an einen Fan verschenkt und nicht wieder zum Merch zum Verkauf zurückgebracht.
Irgendwie war das schon der große Aufreger, auch wenn viele Fans fast teilnahmslos Zeuge werden. Laut umjubelt wird dagegen der Song „Judgement Day“, wo die Fans auch gleich die Möglichkeit bekommen mitzusingen, Aushilfsgitarrist Andy Susemihl (ex-U.D.O., ex-Sinner) wird ebenso standesgemäß begrüßt und auch bei „Pound It Out“ singen die Anwesenden fleißig den Refrain mit. Auch wenn die Stimmung nicht gerade hitzig ist, haut sich Augie einen ordentlichen Schluck Wasser über die Birne, bevor mit einem „Könnt ihr überhaupt noch?“ auch schon da Finale ansteht, welches neben den beiden August Redmoon-Tracks auch noch mit Armed Forces „Take On The Nation“ sowie „Survival Of The Fittest“ von Terracuda dann doch noch ein versöhnliches Ende findet. Eine Steigerung allemal, auch wenn nicht das große Feuerwerk.
Setlist:
Victim Of The World
The Bigger They Are
The Deep
Rome Burns
Judgement Day
Pound It Out
The Real Me
Pitiful Bitch
Suicide
Hot Rods To Hell
Take On The Nation (Armed Forces-Cover)
Fools Are Never Alone (August Redmoon-Cover)
Jeckyll’n’Hyde (August Redmoon-Cover)
Survival Of The Fittest (Terracuda-Cover)