Das Rockbüro Haltern organisiert im Trigon immer wieder Konzerte. An diesem Freitagabend dürfen unter dem Banner „Hybrid Metal Night“ die Progressive Metaller Mayze sowie die Thrasher Final Depravity ran. Und klar: Wie immer hätten solche Undergroundkonzerte deutlich mehr zahlende Gäste verdient, die 5 Euronen plus die klassischen Niedrigpreise eines Jugendzentrums dürften da eigentlich als zusätzliches Argument ziehen.
Mayze
Vor genau einem Jahr hatten Mayze hier im Halterner Trigon ihre CD-Release-Show des Debüts „The Land Of Lucid Feathers“ gefeiert, ein schöner Grund also für uns, der Band erneut für einen Vergleich auf die Finger zu schauen. Uns Markus hatte dem Quintett ja vor ein paar Monaten beim Metal in Werne IV eine mystische Atmosphäre attestiert, und genau da knüpft die Truppe aus Castrop-Rauxel auch heute wieder an.
Deutlich wird zumindest heute Abend erst einmal eines: Auf der Bühne gibt es mehr Licht und weniger Nebel, was so nicht nur der fotografierenden Zunft mehr Spielraum gibt, sondern auch dem Fan die Möglichkeit, von der wieder etwas aufwendiger geschminkten und frisierten Maike mehr zu sehen. Diese legt erneut wieder Wert auf eine Mischung aus beschwörenden Ansagen, klaren Gesangspassagen, scheut sich aber auch nicht davor zurück, mit derben Vocals auch den einen oder anderen Akzent zu setzen – keine leichte Kost, zumindest nicht für das große Party machen, sodass eher Zuhören und sich in schwelgerische Mayze-Welten Entführen-lassen angesagt ist.
Das Prog-Metal-Gemisch wird dann aber auch im Besonderen von der Frontfrau untermalt, die immer wieder mit beschwörenden schlangenartigen Bewegungen die Songs auch optisch begleitet, wobei Klampfer Marcel sogar manches Mal aus seinem Schattenbereich links auf der Bühne ins posende Rampenlicht dringt und von Maike gesanglich umgarnt wird.
Sind die Songpausen sonst eher von einleitenden Worten begleitet, so kommt erst gegen Ende etwas Redefluss auf, als Maike vor „Underworld“ darauf hinweist, dass nun ein neuer Song von der kommenden CD vorgestellt wird – nach dem ersten Hören drängt sich der Eindruck auf, dass sie zumindest hier ein wenig eingängiger als noch auf dem Debütmaterial klingen. „Vielen lieben Dank fürs Erscheinen, einen haben wir noch“, leitet Maike dann das Finale ein und auch „Grinning Faces“ darf sich anschließend über guten Applaus freuen.
Setlist:
Intro Embracing Whispers
Secret Garden
He
As I Close My Eyes
The Forlorn Hope Company
Exonerate Me
Pounding Dead Heart
Isolation
Emperor Of My Heart
Underworld
Lucid Feathers
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Grinning Faces