Es ist Valentinstag, aber anstatt diesen mit Rosen, Kerzen, Pralinen und einem Gläschen Wein zu genießen, lassen es sich einige tausend Menschen nicht nehmen, lieber mit ebenso Verrückten einen Abend voll mit prallem Folk Rock zu feiern. Mittelpunkt des Geschehens ist die Chemnitzer Messe, welche damit den Hauch großer Rock-Metropolen schnuppern kann. Niemand Geringeres als die Dropkick Murphys, welche sich gerade auf ausgedehnter Europa-Tour befinden, machen hier Station. Leider muss man an dieser Stelle auch vermerken, dass man rein organisatorisch nicht so wirklich dem Ansturm gewachsen ist. Irrsinnig lange Wartezeiten an den verschiedensten Stellen sorgten doch für einigen Unmut bei den Fans.
Letztlich ist man allerdings nicht wegen der Annehmlichkeiten abseits des Rampenlichts vor Ort, insofern sei sich schnell den angenehmen Dingen zugewandt und die befinden sich eindeutig auf der Bühne.
Jesse Ahern
Der Start in den Abend erfolgt sicher für die meisten recht überraschend, denn mit Jesse Ahern steht ein bislang wohl noch wenig bekannter Künstler auf der Bühne, der zudem als Songwriter gar nicht so richtig zur restlichen Besatzung passen will. Auch für ihn wird es sicher ungewöhnlich sein, vor einem dermaßen großen Publikum zu stehen, wenngleich er sich auf der Tour schon an diesen Anblick gewöhnt haben könnte. Zumindest gewinnt man diesen Eindruck bei seinem Start mit „A Letter Home“, von Nervosität keine Spur, stattdessen steht er mit seiner Gitarre und Mundharmonika auf der Bühne, als wäre er nichts anderes gewöhnt. Kein Zittern in der vollen, etwas rauen Stimme, die die Fans des Country- oder Singer-Songwriter-Genres mit Sicherheit zum Schwärmen bringen dürfte.
Erfreulicherweise zeigt sich auch das Publikum offen für einen Blick über den Tellerrand und spendet reichlich Applaus. Als das The Clash-Cover „Bankrobber“ auf die Bühne kommt, gibt es gleich noch einen kurzen Beifall zur Begrüßung, mitsingen kann man nun noch obendrauf und wem dies alles noch nicht reicht, der nimmt den stampfenden Rhythmus des Bostoners auf und klatscht ausgiebig mit.
Damit ist es nun allerdings schon an der Zeit sich zu verabschieden, Jesse bedankt sich bei den Zuschauern und betont, dass es ihm eine Ehre sei, hier spielen zu dürfen. Zum Abschluss steht „Highway To Life“ bereit, welches etwas mehr Schwung besitzt und direkt an eine Wanderschaft erinnert. Gelungener und überraschender Auftakt, der zu überzeugen wusste.
Setlist:
A Letter Home
On Our Own
Out Of Our Mind
Detox
Bankrobber (The Clash-Cover)
Time Will Tell
Highway Of Life