Die Osterneste dürften noch nicht alle gesucht sein, als sich eine große Schar (Black)-Metaller im Backstage Werk in München versammelt. Acht Bands aus der schwarzmetallischen und Pagan-Metal-Szene sind nach München angereist, um den Zuhörern mächtig eins auf die Ohren zu geben. Bereits vor 16 Uhr ist das Backstage sehr gut gefüllt, so dass schon bei Winterfylleth eine ordentliche Party abgeht.
Winterfylleth
Die Briten Winterfylleth haben im vergangenen Jahr ihr neues Album auf den Markt gebracht und diese Scheibe kommt natürlich auch großzügig zum Zuge. Stark auf die Musik konzentriert und etwas unbeweglich, donnern die vier Musiker ihre Songs ins Backstage Werk. Bemerkenswert ist die gute Stimmung, die nun schon herrscht. Begeistert werden die Stücke zumindest von den vorne in der Grube stehenden Fans gefeiert.
Der Sound ist sehr gut. Zwar klingt die Snaredrum etwas blechern, aber das ist Geschmackssache. Ein witziges Detail ist das Drumset, das sich in Bruchstücken alle Bands mit Ausnahme von Enslaved teilen. Dieses Drumset ist farblich nicht Black-Metal-tauglich. In Bronze Metallic glänzt es fröhlich vor sich hin und gibt der Veranstaltung ein bisschen was von Saturday Night Fever.
Weder die Band noch die Fans stören sich daran. Es wird wild gebangt (vor der Bühne), geschrien (meist auf der Bühne) und getrunken (überall). Die Briten werden von Song zu Song lockerer. Nachdem Fronter und Basser Mr. Wallwork so langsam auftaut (seit wann ist bei Winterfylleth der Basser der Fronter?; Anm. d. Red.), kommen auch mehr Ansagen und kurze Erklärungen sowie Trinkaufrufe, denen viele nur zu gern folgen.
Das Set der Engländer ist nicht sonderlich lang, genauso wie die Spielzeit. Für die frühe Zeit ist die Stimmung das ganze Set über richtig gut. Winterfylleth können im Anschluss an ihren Gig durchaus zufrieden sein.