Suidakra
Nach einer längeren Pause, bedingt durch einen Bandausfall, betreten Suidakra die Bühne. Die Band zählt ja nun wirklich auch nicht mehr gerade zu den Unbekanntesten, aber die lange Pause hat viele Zuhörer nach draußen gedrängt. Jetzt, da die Celtic-War-Metaller bereits auf der Bühne stehen und ihr Set beginnen, füllt sich die Halle wieder im Handumdrehen. Und was zaubern Suidakra für eine geile Stimmung in die Halle! Arkadius und seine Truppe sind ja eh immer ein Garant für eine gute Stimmung, aber heute hängt eine gewisse Magie in der Luft. Vielleicht hängt das etwas an der lockeren Stimmung der Band, dem Gastauftritt der Sängerin Tina oder dem begeisterten Publikum.
Als Begrüßung kommt ein „Seid ihr gut drauf?“ von der Bühne geplärrt. Ohne eine Antwort abzuwarten startet die Band mit „Over Nine Waves“. Der rhythmische Song geht direkt ins Ohr der Zuhörer und in den ersten Reihen sieht man bereits jetzt die Matten kreisen. Auch wenn die Halle logischerweise nicht voll ist, fällt der Applaus doch recht gut aus. Mit „The IXth Legion“ präsentieren die Metaller gleich schon den nächsten Knaller. Der epische Song dringt durch und durch.
„Seid ihr bereit für den nächsten Song?“ so lautet die Frage an das Publikum. Und das ist natürlich bereit. Beim nächsten Song werden „die Hände, die Arme und die Haare“ gebraucht, so der Fronter. „Dead Man’s Reel“ steht auf dem Spielplan. Mitten im Song wird die eh feierlaunige Meute noch zum Klatschen aufgestachelt. Und die Fans machen auch munter mit. Es drängt sich langsam der Verdacht auf, dass die Band etwas zu früh spielen muss.
Die Band gibt ein verdammt souveränes Bild ab und scheint auch wirklich ehrlichen Spaß beim Auftritt zu haben. Suidakra haben den Bogen raus, das haben sie längst bewiesen. Als dann auch noch bei „Birog’s Oath“ die Gastsängerin auf der Bühne erscheint und dieselbige, also die Bühne (die Sängerin eigentlich auch), in funkelndes weißes Licht getaucht werden, kochen bei den Zuhörern tatsächlich die Emotionen hoch und ein lauter Jubel ertönt. Tina macht ihre Sache dann auch noch sehr gut, der Stimmung des Songs entsprechend bewegt sie sich sehr anmutig und vermittelt viel Energie und Kraft. Ohne große Rechnungen aufstellen zu müssen fährt der Titel den bis jetzt größten Applaus ein, und das mit Leichtigkeit.
Die Frage, ob das Konzert Spaß macht, hätte sich Arkadius eigentlich sparen können. Natürlich macht es das. So geerdet wirkende Künstler sieht man selten vor sich, außerdem werden alle Fans angesprochen, als wären es die besten Freunde. Was will man denn mehr. Beim Nachfolgerstück „Stone Of The Seven Suns“ reißen sehr viele Fans unaufgefordert ihre Hände in die Höhe und klatschen mit. Aber auch im Anschluss hat die Combo noch zwei fette Stücke dabei. „Pendragon’s Fall“ und die Hymne „Wartunes“ kommen noch zum Einsatz, bevor die Lichter ausgehen. Dass Suidakra gefeiert werden wie sonst kaum eine Band um die Uhrzeit sei hier nur beiläufig erwähnt.
Setlist:
- 1. Over Nine Waves
- 2. Dowth 2059
- 3. The IXth Legion
- 4. Dead Man's Reel
- 5. Isle Of Skye
- 6. Birog's Oath
- 7. Stone of the Seven Suns
- 8. Pendragon's Fall
- 9. Wartunes