Milking The Goatmachine
„I Like Big Butts And I Cannot Lie...“, dieser Song von MC Hammer ertönt aus den Boxen, bevor die Ziegenmasken die Bühne entern. Aber man darf keine Sorge haben, dass es mit 80er Jahre Schulterpolstermucke weitergeht. Unmittelbar nach ein paar Takten legen Milking The Goatmachine gleich mit ihrem Goatgrind los und eröffnen ihr Set mit „Human Domestication“. Auch sie haben Mitte November ihr neuestes Machwerk „Clockwork Udder“ herausgebracht, von dem auch dieser Song stammt. Der Saal zeigt sich nun auch voller als zuvor. Viele Besucher scheinen sich von den Strapazen des Vortages zu erholen und sich nun mit brutalem Geschepper berieseln zu lassen.
Ebenfalls nicht fehlen darf das fleißige Helferchen der Ziegen, das für die allgemeine Stimmungsauffrischung sorgt, während sich die anderen an Saiten und Fellen abrödeln. Man hat auch einiges an Belustigungsutensilien eingepackt. Nach und nach werden aufblasbare Gummibälle und eine Gummikeule in die Menge geschmissen, die aber immer wieder zwischen Subhoover und Bühne verloren gehen. Auch vor dem Merchandise scheint man nicht Halt zu machen, denn nachdem nichts Aufblasbares mehr greifbar war, versorgt man vom Podest aus die Fans mit einigen T-Shirts. Die Menge geht gut ab und lässt sich zu einigen kleinen Circle Pits verleiten.
Neben dem neuen Liedgut werden natürlich auch ältere Sachen aus dem Repertoire geholt. Bei „Here Comes Uncle Wolf“ taucht der Übeltäter auch schon auf. Hier durfte das Wolfskostüm wohl eines der letzten Einsätze miterleben. Als der Maskierte ein Bad in der Menge nehmen will, versperrt allerdings jemand von der Security, der mit dem Gesicht zum Publikum steht, den Weg aus dem Bühnengraben. Als man ihn nett auf die Schulter tippt, kann der Überraschte Mann eine kurze Schreckenssekunde nicht verbergen. Natürlich werden auch alte Klassiker wie „Ding Dong“, den die Fans aus Leibeskräften mitgrölen, hervorgekramt.
Auch wenn Milking The Goatmachine keine Unbekannten mehr sind, kann man über die Kondition von Sänger und Drummer Goatleeb immer noch staunen. Er prügelt und grunzt das ganze Set herunter, ohne irgendwelche Ermüdungserscheinungen zu zeigen. Mit dem letzten Song „Bingo Bongo“ wird er auch schon erlöst, dann heißt es, die Bühne für den nächsten Act freizumachen. Auch wenn einige Zugaberufe laut werden, muss der strenge Zeitplan eingehalten werden.
Die Gehörnten haben auch heute wieder ein gehöriges Brett mit reichlich Spaßuntermalung geboten. Da gibt es abermals nichts zu meckern.