Azarath
Die Geschichte zur polnischen Black-Metal-Formation Azarath ist leider recht schnell erzählt. Black Metal steigt und fällt mit der Stimmung, die ihn umgibt. Wenn eine große Halle nur spärlich gefüllt ist und das Konzert auch noch fast mittags stattfindet, dann sind das äußerst schlechte Grundvoraussetzungen für ein gelungenes schwarzmetallisches Erlebnis.
Ganz vorne am Absperrgitter haben sich einige Fans der Band eingefunden, lassen wir sie um die einhundert an der Zahl sein. Weitere zweihundert haben sich quer über das Parkett verstreut, als der Auftritt der Osteuropäer beginnt. Mit grimmiger Miene keift Frontmann Necrosodom seine Texte ins Mikro und würde damit bestimmt durchaus beeindrucken, wenn denn jemand zum Beeindrucken hier wäre.
Die Band macht nun das Beste, was sie machen kann: Sie wälzt sich zielstrebig durch ihr sehr attraktives Set und spielt für die Fans, die ganz vorne stehen und sich freuen, einen der ganz wenigen Auftritte der Band um Drummer Inferno. Dabei zaubern die Polen mehr als nur einmal beeindruckende Lieder aus ihrem Repertoire hervor. Inferno scheint von der vorherrschenden Situation angestachelt zu sein und drischt wie blöde auf das Schlagzeug ein. Bewegung gibt es auf der Bühne nicht allzu viel - eine klassische Black-Metal-Performance eben.
Es ist schade, dass die Band nicht auf mehr Resonanz stößt, denn ihre Songs sind gut gespielt und die Musiker sind mit Leidenschaft bei der Sache.
Die Umstände, dass die Halle riesig, die Uhrzeit wirklich unheilig und der Samstag allgemein schlecht besucht ist, summieren sich zu dem Umstand, dass bei Azarath einfach keine Stimmung aufkommen will. Der Band sollte man das allerdings nicht anlasten.
Setlist:
- 1. Supreme Reign Of Tiamat
- 2. Beast Inside
- 3. Whip The Whore
- 4. Infested With Sin
- 5. The Abjection
- 6. For Satan My Blood
- 7. Holy Possession
- 8. Harvester Of Flame