Mitte Oktober veröffentlichten Booze & Glory ihr neues Album „Hurricane“, mit welchem die international besetzte Truppe einen Ohrwurm nach dem anderen pflanzte. Fast jeder Song ein Knaller, Singalongs bis zum Abwinken und eingängige, treibende Punk-Rock-Rhythmen bescherten der Punk-Gemeinde eine fette Scheibe, die man gepflegt abfeiern kann. Kurz nach dieser Veröffentlichung ging es bereits auf Europa-Tour, welche an diesem Abend im Leipziger Conne Island ihr Ende findet.
The Analogs
Wenn schon die Band so multikulturell aufgestellt ist, ist es wenig verwunderlich, dass der Support nun auch aus verschiedenen Ländern kommt. Wenngleich der Name des ersten Einheizers nicht viel über die Herkunft verrät: The Analogs nennen Polen ihr Heimatland. Sicher ist das Nachbarland eher für seine umfangreiche Metal-Szene bekannt, aber spätestens seit Farben Lehre dürften auch hierzulande ein paar Punks ihre Ohren gen Osten gerichtet haben.
Mit „Pieśń Aniołów“ steigt der Vierer in sein Programm ein und wie man nur unschwer am Titel erkennen kann, singen die Herren in ihrer Landessprache. Und dies macht es dem zugegebenerweise noch nicht voll besetzten Klub nicht unbedingt einfach, hier und jetzt mit vollster Begeisterung einzusteigen. Der Platz vor der Bühne bleibt noch recht leer, so richtig mitgehen will man nicht und so beschränkt sich die Beteiligung anfangs auf einen Anstandsapplaus.
The Analogs ziehen allerdings ihr Programm recht unbeeindruckt durch, ihr gebotener Streetpunk geht komplett auf Anschlag, treibend und immer den Fuß aufs Gaspedal, wird kaum Luft zum Durchatmen gelassen. Mit „Max Schmeling“ kommt schließlich ein Titel auf die Bühne, der nicht nur zackig vor sich hin schrummelt, sondern zumindest den Inhalt des Songs erahnen lässt. Was genau zum deutschen Boxer gesungen wird, bleibt zwar sicher auch verschlossen, aber immerhin gibt es hier eine kurze Ansage, die durchaus belebend wirkt.
„Latarnia“ klingt hingegen etwas melodischer und weniger ruppig, selbst wenn weiterhin knackig auf Kante gefahren wird. Mit dem letzten Song „Pożegnanie“ hauen die Polen noch einen noch einen echten Kracher ins Rund, der direkt noch zum Mitgrölen einlädt – glücklicherweise gibt es nun eben ein paar „ohoho“-Gesänge, die eben überall auf der Welt funktionieren. Gute Leistung von The Analogs, wenngleich der Applaus etwas zu wünschen übrig lässt.
Setlist:
Pieśń Aniołów
Uliczni Wojoownicy
Blask Sziminki
Grzeczny Chłopiec
Co warte jest zycie
Max Schmeling
Wszystko to co mamy
Latarnia
Pożegnanie