Über das Billing eines Festivals lässt sich ja immer wieder trefflich streiten, nur selten aber ist sich das Gros der Besucher wie beim Börsencrash Festival 2015 einig, dass heute der musikalische Aufguss einfach nur hervorragend ist. Und auch wenn man vielleicht die eine Band mehr als eine andere favorisiert, so können letztlich alle Bands von den guten Besuchszahlen in der Wuppertaler Börse profitieren. Und wenn man im Vorfeld den Eindruck gewinnen konnte, dass sich Wolf als „heimlicher“ Headliner hervortun würden, so reißen anschließend Stormwarrior und auch Enforcer die Hütte ebenfalls standesgemäß ab – das Jubiläum kann rundum als richtig gelungen betrachtet werden und wird von den vor Ort vertretenen The-Pit.de-Schreiberlingen als das beste Börsencrash in der zehn Jahre währenden Geschichte erhoben.
Auf diesem Wege einen herzlichen Glückwunsch an die komplette Organisationscrew rund um The Mystery, die einem „fan-tastischen“ Festival Leben einhauchen. Ein besonderes Dankeschön aber, und das muss man einfach immer wieder erwähnen, geht an die ganzen tollen Metalheads, die immer wieder den The-Pit.de-Knipser vorgelassen und ihm den Rücken freigehalten haben, selbst im wildesten Gerammel bei Enforcer sind so ein paar herrliche Bildeindrücke von der Bühne gelungen – dafür aus tiefstem Herzen ein ganz riesengroßes Dankeschön. Nun aber zum Auftakt, denn den liefern pünktlich um fünfe
Dynamite
aus Schweden ab. Eröffnet wird aber nicht nur das Festival an sich, sondern auch der Auftakt zum deutsch-schwedischen Ländervergleich, was die Gunst der Fans betrifft. Da Dynamite mit ihrem Down-Under-Sound auch mehr auf partytaugliches Easy Listening setzen und schnell auch FestivalbesucherInnen, die dieses Quartett bisher noch nicht auf den Schirm hatten, in Schwofmodus versetzen können, sollte ergo der Festivalstart eigentlich schon geritzt sein.
Und so kommt es dann auch. Die zu Beginn noch spürbare Zurückhaltung weicht immer mehr auf und spätestens ab der Mitte des Sets dürfen Dynamite dann auch nicht nur gesteigerten Applaus wie nach „Ride Alone“ in Empfang nehmen. Bei „Wild And Untame“ wird fleißig mitgeklatscht, das Tanzbein zuckt eh schon die ganze Zeit mit, was man ja auch schon von Combos wie AC/DC oder '77 her kennt, und auch der Applaus steigert sich immer mehr.
Geboten wird eine ausgewogene Auswahl aus den beiden bisherigen Full-Length-Alben „Lock N' Load“ sowie „Blackout Station“, mit „Ride Alone“ wird sogar ein neuer Track vorgestellt, den sie auf dieser Tour auch zum ersten Mal spielen. Das Publikum kommt immer mehr aus den Hufen, das zweimalig abgefragte „wollt ihr noch einen mehr hören?“ wird mit fettem Jubel begrüßt, dabei sind wir alle schon mit „Burn It Down“ längst auf der Zielgraden. Den fetten Abschlussapplaus und auch die zahlreichen Pommesgabeln haben sich Dynamite nach dem Rausschmeißer „Gone Wild“ redlich verdient.
Setlist:
Blackout Station
Damn You Woman
Ride Alone
It's A Long Way Home
Lock N' Load
Wild And Untame
Streetfighting Blues
Stone Heart Rebel
Burn It Down
Gone Wild