Bitterness
Die blödeste Spielposition haben Bitterness bekommen. Das Trio aus Waldshut-Tiengen darf nun nach null Uhr dafür sorgen, dass die Fans nicht heimgehen und sich auch die letzte Band für heute noch anhören. Ziemlich schnell wird aber schon während der Umbaupause klar, dass der Besucherschwund nach Godslave nur minimal und durchaus zu verkraften ist. Der Umbau zieht sich ein bisschen, denn die ersten beiden Bands haben auf der Bühne ein kleines Chaos mit Luftschlangen und ähnlichem Zeug angerichtet. Dieses wird nun erst einmal beseitigt. Nachdem das Schlagzeug fertig umgebaut ist und ein Line-Check für gut befunden wurde, kann es los gehen im Hexenhaus.
Bitterness sind mit Abstand die technischste Band des Abends. Extrem präzise gespielter Thrash schallt jetzt aus den Boxen ins Hexenhaus. Erfreulicherweise sind viele Musikfans von Beginn an mit dabei und Bitterness können von der guten Stimmung in dem Ulmer Club profitieren. Schon bei „Killing Mind“ geht es ganz schön ab und die Musiker freuen sich offensichtlich, dass zu so später Stunde noch ordentlich Party gemacht wird. Die Gruppe kann man schlecht in eine Schublade stecken. Auch wenn eindeutig Thrash-Elemente in großer Anzahl vorhanden sind, so gibt es aber auch einen deutlichen Death-Metal-Einschlag zu verzeichnen. Die Spielgenauigkeit erinnert schon fast an die Großmeister von Death.
Trotz der Tatsache, dass die PA mit der geforderten Lautstärke hoffnungslos überfordert ist, kommt der Sound des Trios gut rüber. Die Bass-Drum geht zwar ziemlich unter, aber die scharfe Snare von Drummer Andreas Kiechle kracht ziemlich brutal durch die Kneipe.
„The Darkening“ ist nicht mehr ganz so brutal wie die erste Nummer, kann aber mit einem ziemlich fetten Basslauf überzeugen. Überhaupt kann man die technische Versiertheit der Combo nur immer wieder loben. Die Fans machen das jedenfalls in Form von jubelndem Applaus nach jeder Nummer.
Fast eine Stunde donnern Bitterness ihre gnadenlos brutalen Werke durch das Hexenhaus bevor der metallische Abend sein Ende findet.
Heute darf sich niemand beschweren. Es gab drei wirklich tolle Bands für kleines Geld in einer urigen und sympathischen Kneipe mit tollen Fans. Was will das Metallerherz mehr?
Setlist:
- Killing Mind
- The Darkening
- Suicide Squad
- Drown In Me
- Utopia (Life)
- Eve Of Destruction
- Down In Flames
- Atttitude In B-Minor
- Silence Bloody Silence
- T.H.R.A.S.H
- Troops Of Doom