Eine längere Einleitung über die Beatsteaks zu schreiben, kann man sich mittlerweile sicherlich sparen, immerhin sind die Berliner seit Jahren unterwegs, veröffentlichten zahlreiche erfolgreiche Alben und sind mehrfach als bester nationaler Act ausgezeichnet worden. Mit „Yours“ kredenzten die Hauptstädter im vorigen Jahr ein neues Album, bei dem man auch ordentlich über den Tellerrand schaute und dies auf einer längeren Tour vorstellte, welche sich mittlerweile dem Ende neigt.
Nun ist der Mittwoch sicher konzerttechnisch nicht gerade der beliebteste aller Wochentage, trotzdem ist das Konzert schon seit Wochen mit dem Prädikat „ausverkauft“ versehen. Der Beginn wird mit 18 Uhr recht arbeitnehmerfreundlich gestaltet, und bei gleich zwei Vorbands darf man diese Entscheidung nur als willkommen ansehen. Gespannt sein darf man an diesem Abend vor allem, wie hoch der Zuschauerzuspruch bei der ersten Band ist. Möchte man doch behaupten, dass die
Decibelles
sicher noch nicht jedem bekannt sein dürften.
Gestartet als reine Damenformation und nun mit Bassist Guillaume unterwegs, brauchen sich die Franzosen über mangelndes Interesse allerdings keineswegs beschweren. Schon beim Einstieg mit „Hu! Hu!“ ist der Saal gut gefüllt – scheinbar ging es für viele Dresdner direkt nach der Arbeit hin zum Gig – und nun trifft man auf ein Trio, für dessen Einordnung man doch ein paar Sekunden braucht. Spätestens zum nachfolgenden „Super Fish“ hat man sich ausreichend eingehört und möchte der Band zu ihrem Namen gratulieren, den man besser wohl hätte nicht auswählen können. Das Ganze ist nicht nur nett anzusehen, sondern tobt auch laut und wütend durch die Hütte, um sich dennoch immer wieder auf leise und zurückgenommene Momente zu besinnen.
Selbst wer das Trio noch nicht kennt, schwingt zeitig die Hände zum Mitklatschen oder bringt seinen Körper in Bewegung, was bei den noisigen Ausbrüchen auch nicht wirklich verwunderlich ist. Die Lyoner platzen förmlich vor Energie und legen eine unheimlich kraftvolle Performance hin, die absolut in den Bann zieht. So kann „Mess“ schon mit seinem treibenden, knalligen Beginn völlig mit sich reißen und sorgt für reichlich Applaus. Gitarristin Sabrina kann den Songs mit markanter Stimme gar noch zu einem Extra-Push verhelfen, wobei auch Drummerin Fanny stimmlich ziemlich anständig unterwegs ist. Wenn man es hier ein Manko zu verzeichnen gibt, ist es die stellenweise noch fehlende Bühnenpräsenz der Franzosen und leider auch der etwas wabernde Sound, der zu viel verschluckt. So verschwindet das zart hingehauchte „Danke, schön hier zu sein“ genauso schnell, wie die Franzosen schließlich von der Bühne. Trotz dessen ein ungemein starker Auftakt von Decibelles, die tatsächlich ihren ganz eigenen Stil kreiert haben.