Warfield Within
Die große Überraschung des ersten Abends sind die Mönchengladbacher Warfield Within – was sie drauf haben, ist vielen Anwesenden schon ein Begriff, aber dass die Death-Thrasher mit solch offenen Armen empfangen werden, ist dann doch so nicht vorhersehbar gewesen. Erst kurzfristig haben sie sich bereit erklärt, heute Abend zu spielen, nachdem am Vormittag die als eigentliche Headliner eingeplanten Leng Tch'e aus gesundheitlichen Gründen absagen mussten.
Die größte Überraschung stellt dar, dass die Fans sich wie ausgehungert bis an die Bühne heranstellen und die Band in allen erdenklichen Formen unterstützen – da lässt sich Organisationschef Bernd nicht lange lumpen und steht mitten im Pulk, schmeißt seine Luftgitarre ins Rennen sowie seine lange Matte durch die Luft. Passend dazu entflammt immer wieder ein kleiner Moshpit, der sich auch mal in schönster Football-Manier auf dem Boden wälzt, wobei der unten auf dem Boden liegende gleich mehrere schwitzende Körper abfedern muss.
„Kommt nach vorn, macht Party, es ist uns eine Ehre, heute für Leng Tch’e zu spielen“, so Sebastian schon früh nach „Cynic Hell Reality“ vom Debüt „Inner Bomb Exploding“. Auch hier steht die aktuelle Scheibe absolut im Fokus, da sich die Mönchengladbacher aber schon längst an eine neue Platte herantrauen, gibt es mit dem Doppelpack „Hate Doctrine“ und „Hermits Path“ auch zwei neue Songs auf die Lauscher, die sie allerdings auch schon zuvor bei anderen Gigs spielten.
Die Fans sind in bester Partystimmung, immer wieder brandet lauter Applaus auf und werden die Pommesgabeln gezückt, immer wieder sorgt Sebastian mit Ansagen wie „kommt nach vorn“ wenig locker lassend dafür, dass die Meute auch schön angestachelt bleibt – positive Aggression überall, auf der Bühne und auch davor, inklusive Sebastians Strangulationsnummer und dem Zunge-herausstrecken. „Habt ihr noch Bock?“, fragt Sebastian weiter antreibend, die Fans reagieren mit „Unterhemd“-Rufen und wollen Haut sehen – Projekt Primärtätigkeit „sexy boy“ heißt es da von der Bühne. Ein kurzer Hinweis noch auf die Eisregen/ Belphegor-Supportmöglichkeit im Mai, fertig ist der Warfield Within-Budenzauber mit „Tortured Souls“, fertig ist ein gelungener Auftakt mit leider zu wenig Leuten für den ersten Festivaltag.
Setlist:
New Blood
Cynic Hell Reality
Scapegoat
Pride Of Creation
Hate Doctrine
Hermits Path
A Future Dark
War Of Attrition
Tortured Souls