Im letzten Jahr haben Amorphis mit „The Beginning Of Times“ ein neues Album vorgelegt, mit dem sie jetzt auf Tournee sind. Auf der Tour machen sie auch Halt im Hirsch in Nürnberg. Die kultige Location in der Metropole ist, obwohl das Konzert unter der Woche stattfindet, proppevoll. Schon bei der Vorband stehen die Besucher bis nach hinten an die Schwingtür dicht gedrängt. Die Stimmung im Hirsch ist gut. Wohl gelaunt warten die zahlreichen Gäste auf den Konzertbeginn.
Leprous
Als Norwegian-Avantgarde--Progressive-Rock bezeichnen Leprous ihren Musikstil. Das Quintett steht in feinem Zwirn auf der Bühne und macht darin einen recht guten Eindruck. Musikalisch geht es nach einem morgenländisch anmutenden Intro gleich recht heftig zur Sache.
Die Musik der Norweger ist sehr sphärisch und fremd, aber auch gleichzeitig durch die Rockelemente wieder sehr vertraut und leicht zugänglich. Frontmann Einar beweist sein Talent mit seiner prägnanten, wilden Stimme, die vom Cleangesang bis zu wilden Shouts alles zulässt. Die Musik von Leprous basiert größtenteils auf stampfenden Rhythmen, die sich sofort in die Hörer fressen. Darum ist es auch nicht verwunderlich, dass die ersten Reihen sofort mit der Mucke mitgehen.
Spätestens nach dem treibenden Beat von „Restless“ sind auch die weiter hinten stehenden vom Sound, der von der Bühne strahlt, befangen. Während der Lieder fallen die Reaktionen noch nicht so heftig aus, wenn die Band aber einen Song beendet, schmettert ihr sofort bemerkenswerter Applaus entgegen. Sieben Songs lang können Leprous für gute Stimmung sorgen, was sie auch mit voller Inbrunst tun. Auf der Bühne herrscht jede Menge Bewegung (soweit die Instrumentalisierung das zulässt) und im Publikum sieht es ähnlich aus.
Leprous liefern einen soliden Gig ab, auch wenn die Musik der Gruppe vielleicht nicht jedermanns Geschmack trifft.
Setlist:
- Thorn
- Restless
- Passing
- MB. Indifferentia
- Waste of Air
- Acquired Taste
- Forced Entry