Stigmatized
Schade aber auch: Da setzen die Zeller Death Metaller Stigmatized mit ihrer Show hier ein neues Lebenszeichen, aber was sich schon im Vorfeld verdichtete, wird heuer auf der Bühne auch nochmals ganz klar kommuniziert: „Das ist der letzte Auftritt von Stigmatized“, so macht es Frontmann Domi unmissverständlich kurz vor „Material Breach“ klar. „Alles für 5 Euro, egal, was ihr haben wollt“, so purzelt es ihm später noch zum „Scheiß-Merch“ heraus, um den Bandausverkauf anzukurbeln.
Nach der Umbaupause füllt sich Saal erst langsam. Viele Fans haben sich eine erste Auszeit gegönnt, was man auch am übersichtlichen Applaus für den Opener „Political Tactics“ ausmachen kann. Domi ist aber schnell bei der Sache und animiert die Anwesenden gleich einmal, der Bühne doch etwas näher zu kommen, was er dann nach „Crushing Beyond Belief“ gleich nochmals bekräftigt.
Doch so leicht lassen sich die Fans nicht aus der Reserve locken. Erst ab „The Eye“ wirkt das Jugendzentrum deutlich voller. Vorne postieren sich dann auch glatt die ersten HeadbangerInnen, wobei der Applaus noch immer als okay durchgeht. Dabei bieten Stigmatized schon ein klares Best-Of-Programm ihrer drei Longplayer.
Ganz großes Kino bringen die Deather dann bei „Terror Age“ dar, als nämlich fast die komplette Hintermannschaft ausgetauscht wird. Am Mikrofon ist nun für einen Song ex-Frontmann Volker Damrau zu finden, der Gitarrenposten wird von Ex-Klampfer Wolli Ternes besetzt und auch Ex-Bassist Töffi ist mit von der Partie, um nach 18 Jahren Bandgeschichte dem Ganzen auch ein würdiges Ende zu setzen – schöne Geste. Für die beiden Rausschmeißer „One Morning In War“ und „Obedience Through Ignorance“ wird dann aber wieder gewechselt. Nach den letzten Takten brandet noch einmal, zum letzen Mal für Stigmatized, Applaus auf – Zeit für die Bandmitglieder, sich neuen Projekten zu widmen, womit sie also der Szene erhalten bleiben. R.I.P. Stigmatized.
Setlist:
Political Tactics
Crushing Beyond Belief
Material Breach
The Eye
Time Bomb
Terror Age
One Morning In War
Obedience Through Ignorance