Abandoned
Die aus Darmstadt angereisten Thrasher Abandoned sorgen wieder für einen gesteigerten Härtegrad am zweiten Festivaltag. Dominierte bisher eher der klassische Metal bis hin zum Power Metal, steht nun die krachende Riffgewalt im Vordergrund – vielleicht der richtige Weg den Wunsch nach “Mittagsschlaf” auszulöschen. Die Fans kommen nun in den Genuss einer der eher seltenen Shows der Süddeutschen, die sich in den letzten Jahren verdammt rar gemacht haben – der letzte Longplayer „Thrash You!“ ist nun auch schon wieder sechs Jahre alt. Vielleicht gibt es ja in den nächsten Wochen und Monaten schönere Nachrichten aus den Abandoned-Lager.
„So schlecht sind wir anscheinend nicht.“, stapelt Frontmann Eric nach „Take The Spell“ tief, als schon früh die ersten HeadbangerInnen die Matten kreisen lassen. Es lässt sich aber auch schon gut an, denn anscheinend haben sich die Leute endlich lange genug ausgeruht. Es herrscht wieder deutlich mehr Rummel im Jugendzentrum als noch bei den Bands zuvor. „Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber uns wird so langsam warm.“ legt Eric eine kleine Plauderminute ein, gefolgt von „Disorder“ vom aktuellen (!) Album, welches heute ein wenig mehr im Fokus liegt.
Die Meute ist wieder in bester Feierlaune, bei dem „fuck fucking fuck fuck“ „Too Blind Too See“ bringt sich wieder ein kleiner Moshpit auf Betriebstemperaturen. Beim Kalauer „Fräulein Ameisenseil“-„Misanthrope“ fällt der Euro dann zwar centweise, aber parallel dazu haben die Powerfäuste schon inflationäre Hochkonjunktur. „Wieviele sind eigentlich hier? Achtzig? Sind die anderen grillen?” fragt Eric vielleicht ein wenig sehnsuchtsvoll, bevor sie mit dem Track „Forcefed“ von der gleichnamigen 2000er Demo das Finale einläuten.
Setlist:
Visions Of Death
Take The Spell
Disorder
Too Blind To See
Sands Of Time
Misanthrope
Private Little Hell
Holy Terror
Trapped
Forcefed