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Vanden Plas im Interview (Dezember 2011)

„Das ist für uns alle eine Win-Win-Situation“

Wolfgang Hohlbein

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The-Pit.de: Es war ja die Frage nach der Motivation.

Andy: Es ist tatsächlich schwierig in Deutschland auf die großen Festivals zu kommen, die renommierten Festivals. Das fällt uns im Ausland leichter. So blöd und abgegriffen der Spruch auch klingt: Der Prophet im eigenen Lande gilt nicht so viel. Es ist aber tatsächlich so. Trotzdem haben wir es dieses Jahr geschafft, auf der Loreley dabei gewesen zu sein. Das ist auch eine Renommee und für uns total wichtig, weil ich einfach sagen muss, dass ich speziell von diesem Festival Fan bin und ich mich lange mit dem Winfried unterhalten habe, der auch schon immer gesagt hatte, dass er uns gerne dabei hätte, aber es war immer so, dass das Billing nicht immer so gut gepasst hat. Dieses Jahr war ausgerechnet ein Billing, wo wir auch gut dazu gepasst haben und meines Erachtens das beste Billing war, das er jemals hatte, und dann dabei gewesen zu sein, wenn Anathema, Eloy oder Dream Theater mit auf der Liste stehen, das ist natürlich schon klasse. Das hat uns im Grunde da noch Mal ein Standing gebracht, wo dann andere Veranstalter in Deutschland auch sehen: Ok, die wurden auch gut besprochen, die müssen wir mal holen. Wenn man wüsste, woran es wirklich krankt, dann könnte man ja etwas ändern, aber manchmal ist es ein bisschen eigenartig.

The-Pit.de: Ein Highlight dürfte dann aber auch Prog Power in den USA gewesen sein, wo ihr mit Santuary und Evergrey gespielt habt. Was habt ihr da so mitgenommen?

Andy: Das ist genau dann, wo man sich wirklich diese Frage stellt: Warum läuft es hier so weit weg, wo man fast als Typ anonym ist und warum in Deutschland nicht. Wir hatten dort 1600 Zuschauer, ich kann es nicht genau sagen, und das nur bei dem Kick Of, wo nur Evergrey und wir gespielt haben. Da kamen die Leute nicht, weil sie sagen: Ah, da sind ja noch zehn andere Bands im Billing, sondern die kamen wegen den beiden Bands. Und dann hatten wir auch fast 700 Leute bei einer Akustik-Show, die wir dann zwei Tage später dort gemacht haben. Das ist schon etwas, wo man einfach auch gestärkt zurückkommt und sagt: Ja, das macht einfach weiterhin Sinn dranzubleiben, dran zu glauben, dass vielleicht noch ein bisschen mehr geht. Aber wie gesagt: Es geht uns da tatsächlich überhaupt nicht ums Geld, sondern eigentlich um Anerkennung.

The-Pit.de: Wie lange braucht ihr dann, bis die Gänsepelle wieder abgeklungen ist?

Andy: Das ist natürlich während solch einer Show oder auch in Paris oder auch auf der Loreley - unsere drei Highlights dieses Jahr - während des ganzen Konzerts, und danach ist einfach nur Freude angesagt. Man muss sich trotzdem unter Kontrolle haben und nicht überziehen, damit es noch immer ein schönes Konzert wird. Wir haben jetzt die ersten Bilder bekommen für unsere DVD, die wir produzieren, denn das Konzert war sehr reif, daraus schneiden wir dann die DVD zusammen, denn der Ruf danach wird schon lange lauter.

The-Pit.de: Ihr habt ja schon immer orchestrale Momente eingebaut. Inwieweit seht ihr euch da in Tradition mit z.B. Deep Purple, Rage, die mit einem Orchester zusammengearbeitet oder auch Waltari, die eine Death-Metal-Oper geschrieben haben?

Andy: Ich kann da nur für mich sprechen. Günter hat da natürlich Wurzeln, wenn du gerade Deep Purple ansprichst, denn er war früher ein riesiger Purple-Fan. Ich mache generell nur Dinge, die mir gefallen. Mich hat damals nachhaltig beeindruckt, und danach haben wir versucht, das Ganze noch zu verschärfen…ich muss vielleicht so einsteigen: Als wir damals die „Colour Temple“ herausgebracht haben, haben wir ja auch „Sacre du Printemps“ vorne drangeschaltet, das haben wir einfach von irgendeiner Platte geklaut, wir waren selbst nicht in der Lage das herzustellen, und trotzdem hatten wir schon in uns schlummernd eine Affinität dafür, und als dann die „Promised Land“ von Queensryche herauskam, das war auf einer Limited Edition ein Song, ein Soundtrack für einen Schwarzeneggerfilm mit einem riesigen Orchester dabei, und Queensryche haben das ja so auch noch nie gemacht, da habe ich gesagt: Wenn es eine Band gäbe, die so klingt, nur so, das wäre etwas, wo ich sagen würde, das könnte so richtig groß sein, das ist etwas, was mir total gut gefallen würde. Ich habe dann auch immer bei anderen Bands durchgeguckt, ob es so etwas in der Form gibt und habe leider nie sehr viel gefunden. Wir haben uns dann zusammengesetzt und auch mit meinen Erfahrungen, die ich bei „Abydos“ gesammelt habe, wo wir große Orchester produziert haben, da habe ich gemerkt, dass es wirklich etwas ist, was mir sehr gut gefällt, was auch mit der Art von Musik funktioniert. Wir haben das bei Vanden Plas immer weiter eingebunden, wir haben glücklicherweise mit Günter auch einen Arrangeur, der die Tools besitzt, um so etwas herstellen zu können, und wir natürlich auch die Möglichkeit haben, weil wir schon an vielen Theatern gespielt haben, Leute zu kennen, die uns die ganzen Sachen, die man mit Tools nicht herstellen kann, auch noch live einspielen. Da sind viele Glücksfälle einfach zusammen gekommen, aber erst einmal die Vision zu haben und zu sagen: Mensch, so würde ich gerne klingen. Da sind wir genau wieder bei dem Punkt, wo du gefragt hast: Plagiat oder nicht. Ich habe nie das Gefühl gehabt, dass wir ein Plagiat von Queensryche waren, aber natürlich hat mich genau dieser eine Song „Real World“ für „Last Action Hero“ so inspiriert, dass ich das mit er Band so vehement nach vorne getrieben habe, dass wir gesagt haben: Na. Lass mal ausprobieren, wenn wir da noch mehr rein machen, ob das unseren Fans gefällt, ob es uns eigentlich auf Dauer gefällt oder ob es nicht zu eintönig wird. Das ist eine Sache, die uns unglaublich beeinflusst hat.

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