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Uncle Acid & The Deadbeats im Interview (Dezember 2018)

Gefangen in der Einöde

Das Hauptgesprächsthema des Interviews: "Wasteland".

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The-Pit.de: Wie ist das live bei euch mit den Keyboardparts und Samples? Laufen die vom Band oder lasst ihr so was einfach weg?

Kevin: Wir lassen nichts vom Band laufen, sondern spielen das dann einfach nicht. Wir haben lediglich ein Introtape, wenn wir die Bühne betreten, aber sonst nichts. Und für ein weiteres Bandmitglied, das Keyboard spielen würde, haben wir nicht das Geld.

The-Pit.de: Verständlich. – Erzähl doch bitte kurz etwas zu dem Coverartwork von „Wasteland“. Da ist ja diese Kameralinse in dem Kopf über der Stadtsilhouette.

Kevin: Dahinter steckt die Idee, dass deine Gedanken stets von irgendjemandem überwacht werden. Daher die Kameralinse in dem Gehirn, was sich eben gut in das Konzept der Platte einfügt.

The-Pit.de: Wozu wiederum gleich der Titel des Openers „I See Through You“ gut passt.

Kevin: So ist es.

The-Pit.de: Wie sieht es mit deinen Einflüssen als Sänger aus? Du pflegst ja doch einen recht speziellen, hohen Gesangsstil; ich höre da allerdings viel John Lennon heraus.

Kevin: Ja, John Lennon spielt schon eine Rolle… Außerdem Neil Young, Ozzy Osbourne… jeder, der sich so ein bisschen seltsam anhört und eine recht hohe Singstimme besitzt.

The-Pit.de: Was kannst du über euren Support, L.A. Witch, berichten?

Kevin: Eine sehr gute Band. Noch einmal: Ich bin Fan von Kontrasten und ich denke, es besteht ein guter Kontrast zwischen dem, was wir machen und was sie machen. Es ist heavy und düster und scheint sehr gut zu passen. Bei den Fans kamen sie sehr gut an und es war eine schöne Tour mit ihnen bislang.

The-Pit.de: Kommen wir noch mal zu euren Anfängen zurück: Wie geschah es, dass ihr bei Lee Dorrians (Ex-Sänger von Napalm Death und Cathedral; Anm.d.Verf.) Label Rise Above Records untergekommen seid?

Kevin: Wir hatten damals unser Debüt „Vol. 1“ aufgenommen und ich glaube 25 Einheiten davon, die wir über unsere MySpace-Seite vertrieben haben und das Geld, das wir dadurch verdienten, nutzte ich dafür, um „Blood Lust“ zu produzieren. Davon ließen wir 100 Einheiten anfertigen, die wir innerhalb einiger Monate verkauften und als die ersten Reviews zu der Scheibe erschienen, begann die Sache immer größer zu werden. Ich ließ immer mehr und mehr CDs davon pressen und schließlich kam ich nicht mehr hinterher und zu diesem Zeitpunkt kontaktierte mich Lee Dorrian und fragte, ob ich gerne hätte, dass sein Label das Album auf Vinyl herausbringt. Ich antwortete: „Natürlich“, denn ich konnte mir es nicht leisten, das auf Vinyl pressen zu lassen und hatte überhaupt keine Connections. Es war perfekt, wir hatten nun einen Deal, er ließ das auf Vinyl pressen und von da an wurde es völlig verrückt. Es war überall ausverkauft und so bot er uns einen Plattenvertrag an.

The-Pit.de: Ich hab mal gehört, dass frühe Einheiten von „Blood Lust“ bei ebay teilweise für 680 Pfund versteigert wurden.

Kevin: Ja, das ist totaler Wahnsinn (lacht). So etwas hätten wir definitiv niemals erwartet!

The-Pit.de: Hast du vorher bereits in anderen Bands gespielt?

Kevin: Nicht wirklich. Mit ein paar Freunden auf der Schule, so was in der Art. Aber ich hatte damals überhaupt nicht die Intention selber zu schreiben. Ich wollte einfach immer nur Gitarrist sein und das Zeug von anderen Leuten spielen. Das ergab sich erst später; als ich meine eigene Band gründen wollte, da fing ich dann auch selbst an Songs zu schreiben und daraus wurde dann letztlich Uncle Acid.

The-Pit.de: Und ihr seid aus Cambridge?

Kevin: Dort haben wir angefangen, ja. Aber ich komme ursprünglich aus Glasgow.

The-Pit.de: Tatsächlich? Du klingst gar nicht so schottisch. Ich kann dich immerhin verstehen.

Kevin: Hahaha, es ist aber noch irgendwie in mir. Nun, ich habe Schottland verlassen als ich sehr jung war und bin sechs Monate ziemlich viel herumgereist. Schließlich hab ich mich in der Gegend um Cambridge niedergelassen und dort starteten wir dann eben auch die Band.

The-Pit.de: Letzte Frage: Wieso habt ihr deutsche Videotext-Sexanzeigen auf eurer Website?

Kevin: Ach das. Das ist einfach auch nur Teil der Gehirnwäsche und fügt sich in das Gesamtkonzept ein, dass Leute einfach nur auf Bildschirme starren und mit Nachrichten bombardiert werden, die eigentlich überhaupt keinen Inhalt besitzen.

The-Pit.de: Ich denke, das ist der Schlüssel eures Erfolgs: Es gibt ein Konzept, ein Gesamtimage und alles bildet zusammen ein Ganzes, das funktioniert.

Kevin: Ja genau, das ist die Idee dahinter. Es soll um die Musik und was dahinter steckt gehen, um das Konzept, die Präsentation – nicht um mich oder die anderen Bandmitglieder.

Besser kann ein Schlusswort kaum sein: Die Mucke soll im Vordergrund stehen und nicht die Personen dahinter. Mit einem beeindruckenden Konzert wenige Stunden später demonstrieren Kevin und seine Jungs die Power ihrer Musik – es war der erste, aber garantiert nicht der letzte Auftritt von Uncle Acid & The Deadbeats, den der Autor erlebt hat, hier ist er nachzulesen.

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