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Uncle Acid & The Deadbeats im Interview (Dezember 2018)

Gefangen in der Einöde

Kevin Starrs bei der Arbeit, hier live in Osnabrück.

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The-Pit.de: Und wie würdest du die musikalische Entwicklung beschreiben? Denn ich dachte, als ich das Album hörte, dass es tatsächlich härter und rauer als eure vorigen Platten ist. Der Sound ist sehr kratzig.

Kevin: Stimmt genau.

The-Pit.de: Ich finde das sehr interessant, denn die meisten Bands entwickeln einen eher polierten Sound, sobald sie etwas erfolgreicher werden, ihr hingegen habt das komplette Gegenteil davon gemacht.

Kevin: Richtig, das fügt sich in das genannte Konzept ein mit dem zerstörten Medium: Alles ist sehr scharf; wie Glas und es durchbohrt deine Ohren, ist sehr aggressiv, definitiv aggressiver als die letzte Scheibe.

The-Pit.de: Man muss es auch öfter hören, um alles zu verstehen.

Kevin: Natürlich, aber die Alben, die erst nach und nach richtig zünden sind meiner Meinung nach auch die besten: Du musst es mehrmals anhören, die Texte lesen, das Artwork studieren und versuchen, in die Welt einzutauchen, die dargestellt wird.

The-Pit.de: Ich empfinde die Musik auch als sehr hypnotisch. Nicht nur auf „Wasteland“, sondern grundsätzlich bei euch – oft habt ihr nur wenige Riffs, der Grundaufbau scheint recht einfach zu sein und auf Jams zu basieren, aber durch die komplexen Arrangements klingt das alles sehr ausgeklügelt. Beispielsweise bei „No Return“, das sich mehr und mehr steigert. Außerdem arbeitest du augenscheinlich gerne mit Samples – gerade bei „No Return“ sind davon jede Menge zu hören. Unter anderem auch die Sirene eines Krankenwagens; da dachte ich beim ersten Hören: War das jetzt auf dem Album oder draußen?

Kevin: (lacht) Die Sirene habe ich übrigens in einem Tunnel in Rom aufgenommen. Ich ging da gerade längs und hörte so ein komisches Geräusch und dachte: Okay, das klingt ziemlich cool, ich nehme das mal auf. Und dann kam auch noch ein Krankenwagen und ich beschloss, diese Geräusche auf das Album zu packen, weil das sehr gut zu diesem Chaos passt; wenn man das unter Kopfhörern hört, scheint sich alles in deinem Kopf zu bewegen. Das kann ziemlich klaustrophobisch wirken.

The-Pit.de: Etwas ähnliches könnte man sicher auch über „Bedouin“ sagen mit den Trompeten-artigen Sounds und dem Flanger-Effekt gegen Ende…

Kevin: (lacht) Ja ja, ganz genau.

The-Pit.de: Hast du denn einen bestimmten Lieblingssong auf dem Album? Ich weiß, für einen Künstler ist das immer schwer zu entscheiden.

Kevin: Schon, aber ich würde dennoch sagen, ich mag den Song „Wasteland“, also den Titeltrack, sehr gern. Ich mag, wie er sich aufbaut und es ist ganz cool, auch mal akustische Passagen zu haben, um einen Kontrast zu kreieren. Auch die Lyrics finde ich da besonders gelungen – ja, das ist vielleicht mein Favorit auf der Platte.

The-Pit.de: Bei der Nummer finde ich cool, dass sie, wie du schon sagtest, mit Akustikgitarren beginnt, um sich dann zu steigern und ohne dass man es richtig registriert, befindet man sich in einer Art psychedelischem Albtraum.

Kevin: Yeah (lacht), es baut sich immer mehr auf, aber das ist trotzdem alles schon durchdacht und geplant, wie eigentlich alle Songs auf dem Album, auch „No Return“ übrigens. Es mag sich wie auf Jams basierend anhören, doch das ist tatsächlich nicht der Fall; es ist schon alles im Vorfeld genauso strukturiert und geplant. Was das Ende von „Wasteland“ betrifft, so sollten das eigentlich nur ein paar Takte mit diesem Riff sein, doch als wir es aufnahmen, kamen wir immer mehr in den Groove rein und bauten auf und machten immer weiter, bis es diesen natürlichen Ausklang erreichte, was man dann auf dem Album hört. Es ging also etwas länger, als wir erwartet hätten, aber es musste letztlich einfach genauso sein. Und dann fügten wir noch ein umgekehrtes Gitarrensolo hinzu – das heißt, wir nahmen ein Solo auf und spielten es dann rückwärts ab. Es gibt also wirklich alle möglichen Effekte darauf.

The-Pit.de: Was den gesteigerten Härtegrad anbelangt, denke ich vor allem an „Blood Runner“, was einen starken Iron Maiden-Vibe besitzt.

Kevin: Absolut, ich liebe Iron Maiden. Die waren allerdings schon immer ein wichtiger Einfluss für mich, auch wenn die Leute es manchmal etwas überrascht, das zu hören. Tatsächlich steckt das aber in einer ganzen Menge unserer Songs, „Evil Love“ zum Beispiel oder „13 Candles“, wo es ein paar Gitarrenparts gibt, die nach Murray/ Smith klingen – auch wenn die Leute das nicht sofort registrieren, weil es doch etwas langsamer ist als die beiden es spielen würden. Bei „Blood Runner“ ist es aber offensichtlicher und leichter herauszuhören, weil der Song eben deutlich schneller ist.

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