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Kulturbunker Waltrop – Jan Mörchen im Interview (Januar 2015)

Zwischen „blauäugig“ und hartem Anpacken

Deinstallationen können auch schöne Kunstwerke sein

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Proberäume sind rar gesät, manchmal völlig überteuert, aber es hilft ja nichts, denn wer Musik machen will, der greift halt auch mal gerne nicht nur zu den Sternen, sondern auch tief in die eigenen Taschen. Ganz anders will da der Verein Kulturbunker Waltrop e.V. herangehen, indem in die Hände gespuckt wird, auch wenn der Blick in die Zukunft noch durch Baustaub und behördliche Auflagen verklärt ist. An diesem Sonntagnachmittag schaut The-Pit.de einfach mal vorbei, um sich einen Überblick zu verschaffen.

The-Pit.de: Hi Jan, vielen lieben Dank für die Einladung. Bitte gib doch erst einmal einen Einblick über dieses Bunkerprojekt.

Jan: Moin Jörg und willkommen im Kulturbunker Waltrop. Wie der Name schon sagt, befinden wir uns hier in einem ehemaligen Luftschutzbunker aus dem Jahre 1941. Das Ziel, was unser Verein verfolgt, ist, dass wir hier in Waltrop einen Ort schaffen, an dem Jugendliche bzw. junge Musiker und Künstler ihrem Hobby nachgehen können. Es sollen Proberäume und Ateliers geschaffen werden. Nebenher wollen wir hier noch Workshops im musikalischen Bereich anbieten. Das ganze Projekt ist übrigens gemeinnützig, wir sind hier alle ehrenamtlich am Werke. Um das zu erreichen, arbeiten wir jetzt seit Anfang 2014 an diesem Projekt. Einerseits wäre dies die komplette Kernsanierung von rund 600m² Bunkerfläche, andererseits brauchen wir noch eine Nutzungsgenehmigung für dieses Gebäude. Zwar befindet sich der Bunker im Privatbesitz, einer Baufirma aus Essen, doch dürfen wir dennoch nicht walten, wie wir wollen. Zunächst muss da der bürokratische Teil erledigt werden.

The-Pit.de: Und dann fingen die Querelen mit den Mühlen des deutschen Amtsschimmel an, euch ins Kreuzfeuer zu nehmen….

Jan: Genau so könnte man es ausdrücken. Statt uns zunächst einmal auf kurzem Wege die Erlaubnis zu geben und falls es wirklich mal Probleme geben sollte, dann darüber zu reden, wird hier komplett Dienst nach Plan gemacht. Das heißt, ein Haufen Gutachten musste her. Brandschutz, Lärmschutz, Wärmeschutz... ja, die Wände sind aus meterdickem Stahlbeton, Statiker, Prüfstatiker und natürlich läuft alles über einen Architekten. Gleichzeitig gibt es zig Auflagen, das fängt von den beschränkten Nutzungszeiten an und endet damit, dass wir auf unserem eigenen Grund und Boden das Grillen unterlassen sollen. Unterstützung suchen wir bei der Stadt leider vergeblich. Eigentlich schade, wenn man bedenkt, dass hier etwas für Jugendliche entstehen soll und es die Stadt nichts kosten würde.

The-Pit.de: Und das bedeutet, dass ihr das als Verein komplett alleine stemmt. Ihr bekommt aber auch Unterstützung. So stellt beispielsweise die Baufirma Material zur Verfügung, aber die Hauptarbeit wird von euch geleistet...

Jan: Ja, genau. Von der Spieckermann Bau GmbH, so heißt die gute Firma, bekommen wir alles an Werkzeug, was wir brauchen oder auch mal ein Fahrzeug o.ä. Aber was den Umbau angeht, machen wir im Grunde alles selber, was wir auch dürfen. An Know-How mangelt es uns zum Glück nicht. Nur dennoch ist es, auf gut deutsch, eine Scheiß-Maloche. Wir drehen hier im Gebäude nun einmal jeden Stein einmal um. Knapp 100 Meter Wand haben wir abgerissen, einen Großteil der Böden rausgestemmt. Die alten Elektro- und Sanitärinstallationen demontiert. Und dann? Dann ging die Arbeit umgekehrt wieder los. Neue Wänden mussten gemauert werden, Böden wurden angeglichen, Bäder neu geschaffen, die Elektronik neu verlegt und vieles muss ja auch noch gemacht werden. Die Lüftungsanlage zum Beispiel oder die Außenanlagen. Zu den Nachbarn würden wir gerne eine Gabionenwand errichten, damit diese nichts von uns mitbekommen, nur dafür bräuchten wir eine Ausnahmegenehmigung von der Stadt. Fertig sind wir dann aber leider immer noch nicht, dann kommt noch der Brandschutz dran, natürlich inklusive Brandmeldeanlage im gesamten Gebäude und natürlich der Ausbau der Proberäume selber, aber das übernehmen dann zum Glück die Bands.

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