Ende Februar erschien das neue Album von Betontod. Ihr „Traum von Freiheit“ war dabei ähnlich erfolgreich wie der Vorgänger und ging musikalisch wieder ein Stück zu den Wurzeln der Band zurück. Auf ihrer anschließenden Tour nahm sich Frank Vohwinkel die Zeit, um ein paar Fragen zum neuen Album zu beantworten.
The-Pit.de: Hallo Frank, gestern war der Tourauftakt in Berlin. Wie lief es?
Frank: Ja, war ganz schick. Ausverkauftes Haus und gute Stimmung. Du bereitest dich ja bestmöglich darauf vor, aber was rauskommt, weißt du trotzdem nicht. Aber die Fans haben alles gut aufgenommen und sind gut mitgegangen. War sehr cool.
The-Pit.de: Das neue Album war schon für voriges Jahr angekündigt worden. Stattdessen habt ihr alle Konzerte abgesagt und das Album erschien erst dieses Jahr. Warum gab es die Verzögerung?
Frank: Wir waren an einen Punkt gekommen, an dem wir uns fragten, ob wir das ganze Album noch selber produzieren und wie wir das Ganze angehen wollen. Zum einen haben wir uns entschieden, dass wir uns einen Label-Partner suchen und zum anderen den ganzen Produktionsprozess umstellen. Das heißt, wir sind für die gesamte Vorproduktion ins Studio gegangen, und dies war fast doppelt so viel Arbeit. Wenn man jetzt dazwischen noch eine Tour und eine Festivaltour spielt, kommt man komplett durcheinander. Deswegen haben wir gesagt, dass wir den Fokus aufs neue Album legen und die Konzerte absagen. Ich glaube auch, dies war die richtige Entscheidung. Wir haben die Alben zuvor fast immer nur mit einem Jahr Abstand gemacht, ich denke man überholt sich dabei. Es ist einfach dienlich, wenn man den Songs etwas mehr Zeit gibt und sich nicht dem Druck aussetzt.
The-Pit.de: Du sprachst gerade schon vom Labelwechsel. Wie seid ihr dazu gekommen?
Frank: Auch wegen den schon genannten Gründen. Wenn man sich schon auf das Album fokussiert und die Konzerte absagt, fragt man sich, ob man sich die Mehrarbeit leisten kann und alles allein macht. Deswegen haben wir beschlossen, auch hier einen neuen Weg zu gehen und haben einen Partner gefunden, der weiß, wie man das macht. Wenn man die Platte selber herausbringt, kann man zwar sicher alles selber bestimmen und ist dann auch für das Ergebnis zuständig. Jetzt konnte man halt ein Stück der Arbeit abgeben.
The-Pit.de: Geblieben ist euer Produzent Vincent Sorg. Für mich klingt die Platte wieder kantiger, was eigentlich selten bei ihm zu hören ist. Was habt ihr hier bei der Arbeit verändert?
Frank: Wir hatten uns vorher hingesetzt und haben uns Gedanken gemacht, was uns an der letzten Scheibe vielleicht nicht so gefallen hat. Da waren sicher Sachen dabei, die wir jetzt anders machen würden. Wenn man sich aber beim Schreiben und bei der Entwicklung der Songs befindet, denkt man meist, dass alles passt. Unter Umständen kommt man aber ein halbes oder ein Jahr später auf die Idee, dass man jetzt das eine oder andere Stück anders angehen würde. Was nicht heißt, dass wir das letzte Album schlecht finden, bloß, dass wir uns hier schon vielleicht etwas mehr Zeit hätten nehmen sollen. Also haben wir uns vorher alle zusammengesetzt und uns gefragt, wo wir eigentlich hin wollen. Heraus kam die Frage, was eigentlich die „Fan-Platte“ ist. Deshalb haben wir „Schwarzes Blut“ als Vorbild genommen und haben mehr in die Richtung produziert. Zusätzlich wurden diesmal die Gitarren herunter gestimmt, was glaub ich auch noch stärker diesen Metal-Effekt einbringt.