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Avantasia im Interview (Februar 2019)

Kontrolliertes Durcheinander

Bereits im Oktober letzten Jahres, als Cover und Tracklist des achten Avantasia-Studioalbums „Moonglow“ bekanntgegeben wurden, zeigte sich Mastermind Tobias Sammet ganz begeistert vom eigenen Schaffen und gab außerdem zu Protokoll, dass die Reaktion seitens Freunden und der Presse „so enthusiastisch wie in meiner gesamten Karriere von 27 Jahren noch nie“ gewesen seien. Jeder Fan, der die Scheibe gehört hat, muss eigentlich zu einem ähnlichen Schluss kommen, denn auch wenn die letzten Veröffentlichungen des aufwendigen Projekts alles andere als schlecht waren, setzt „Moonglow“ tatsächlich locker noch mal einen drauf. Zwischen den Vorbereitungen auf die im April anstehende Tour fand Tobi erfreulicherweise Zeit, ein paar Fragen zu beantworten.

The-Pit.de: Hi Tobi, ich hoffe, du erfreust dich bester Gesundheit und danke dir, dass du es einrichten konntest. Ich gratuliere zum für meine Begriffe besten Avantasia-Album seit „The Metal Opera Part II“. Umreiße doch zunächst einmal ganz grob die textliche Geschichte des Albums, sofern es ein Gesamtkonzept gibt. Oder handelt es sich eher um eine Kollektion mehrerer Songs, denen dasselbe Thema zugrunde liegt?

Tobi: Ich hielt die Welten, die die klassischen Autoren der Schwarzen Romantik erschufen, für einen perfekten Rahmen, um die Geschichte eines Wesens zu erzählen, das in eine Realität hineingeschaffen wird , in der es keinen Platz zu finden scheint. Es zieht sich zurück in die Dunkelheit, weil es sich im Licht der Schönen und Starken nicht zurecht findet. Ich glaube, ich habe manche Dinge verarbeitet, die mit Erwartungshaltungen zu tun haben, die man nicht erfüllen kann, wenn man seinen eigenen Weg gehen möchte.

The-Pit.de: Wie läuft so im allgemeinen der Kompositionsprozess bei dir ab? Schreibst du immer erst die Songs und überlegst dir dann die Sänger dazu? Oder hast du vorher schon eine Stimme im Kopf, fragst an und schneidest bei Zusage dann die Gesangslinien auf die jeweilige Stimme zu?

Tobi: Das geht immer Hand in Hand und es gibt keine feste Reihenfolge. Meine Arbeit ist ein kontrolliertes Durcheinander. Du hast ein Konzept im Hinterkopf, das sich über Monate entwickelt hat. Was die Musik betrifft, bin ich eigentlich konstant am Komponieren. Ich spiele oft Gemütszustände am Klavier und manchmal ist da eine schöne Melodie dabei, die ich aufnehme. Manchmal habe ich dabei Bilder im Kopf oder eine Stimme und mir fallen gleich Aspekte aus meinem Konzept ein, die der Musik entsprechen. Und dann beeinflusst das Konzept die Musik. Aber meistens habe ich zuerst die Musik, bevor ich an den Feinschliff der Lyrics gehe. Ich habe manchmal eine Stimme im Kopf, wenn ich für Michael Kiske schreibe oder Bob Catley ist das sehr inspirierend und dann habe ich deren Stimmen im Ohr. Auch bei Geoff Tate war das so. Aber manchmal hast du nur eine Stimmfärbung im Ohr und du siehst nachher erst, welcher Sänger zu einem Song passt.

The-Pit.de: Dass Hansi Kürsch erst jetzt auf einem Avantasia-Album zu hören ist, verwundert eigentlich. Da Blind Guardian als lyrische Themen oft Fantasy, Legenden, Geschichte und Literatur haben (ähnlich wie Avantasia), hätte man eher mit einer Zusammenarbeit gerechnet. Eher ungewöhnlich hingegen ist das Mitwirken von Mille Petrozza. Wie kam es letztlich dazu?

Tobi: Mit Mille und Hansi bin ich schon seit 20 Jahren befreundet. Das sind alte Freunde und es war mir bei beiden ein Bedürfnis, sie irgendwann bei Avantasia begrüßen zu dürfen, allerdings musste auch das Timing und Songmaterial passen und das war diesmal der Fall.

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